Präventiver Kinderschutz

Der Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Vernachlässigung und jeglichen Formen von Gewalt liegt in gemeinschaftlicher Verantwortung aller Institutionen, Einrichtungen und Organisationen, welche tagtäglich mit der Betreuung, Ausbildung, Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen betraut sind. Dieser Schutzauftrag fordert alle Fachkräfte und ehrenamtlich Tätigen auf, Kinderschutz als Querschnittsaufgabe zu verstehen und in einem gut funktionierenden Netzwerk drohende Kindeswohlgefährdungen früh wahrzunehmen und diese möglichst zu vermeiden und abzuwenden.

Im Rahmen der kommunalen Gesamtkonzeption für den Präventiven Kinderschutz in Monheim am Rhein stehen die folgenden Beratungs-, Informations- und Unterstützungsangebote allen hauptamtlich und ehrenamtlich tätigen Organisation und Fachkräften zur Verfügung.


5. Monheimer Kinderschutzkonferenz

Information und Austausch zu Prävention und Intervention im Kontext des Kinderschutzes im April 2024

„Always on“ ist heute für Heranwachsende alltägliche Realität und bietet unzählige Chancen. Einhergehend dürfen aber die damit verbundenen Risiken nicht ausgeblendet werden. Gaming, Gewalt und Pornokonsum sind ebenso wie Hate Speech und Cyber Mobbing durch digitale Medien potenzielle Gefährdungen in der Entwicklung gerade junger Menschen. Anlass genug um sich in der Monheimer Kinderschutzkonferenz mit diesen Herausforderungen auseinanderzusetzen.

Der Einladung zur 5. Monheimer Kinderschutzkonferenz folgten nahe 180 Fachkräfte. Bereits durch das große Interesse an dieser über den Bereich Kinder, Jugend und Familie angebotenen Fachtagung wird die Bedeutung des Themas „Aufwachsen in der digitalisierten Welt“ verdeutlicht. In seiner Begrüßung hob Bürgermeister Daniel Zimmermann die vielfältigen Möglichkeiten im Aufwachsen in einer digitalisierten Welt hervor. Den Herausforderungen für einen ausreichenden Schutz der Kinder und Jugendlichen, beispielsweise im Umgang mit Social Media werde über Veranstaltungen wie zum Beispiel der Monheimer Kinderschutzkonferenz gemeinsam und interdisziplinär begegnet.

Bereichsleiterin Simone Feldmann informierte über die in Monheim am Rhein entwickelte Strategie zur Umsetzung der Anforderungen aus dem neuen Landeskinderschutzgesetz. Hier konnte insbesondere auf das Netzwerk zum Kinderschutz, welches in Monheim am Rhein bereits seit 2013 über die entsprechende Fachstelle koordiniert wird, hingewiesen werden. Darüber hinaus erfolgte eine Einladung zur aktiven Mitgestaltung und Weiterentwicklung des Monheimer Netzwerks zum Kinderschutz.

Mit Matthias Felling von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW führte ein erfahrener und im Vortragen sehr unterhaltsamer Fachreferent zunächst in das Thema des Tages ein. Lena Morgenstern und Laura Hinzen von der Fachstelle für Jugendmedienkulutur NRW stellten im Anschluss unter anderem konkrete Herangehensweisen zur Entwicklung eines Schutzkonzeptzes vor. 

Am Nachmittag waren die Teilnehmenden eingeladen, in verschiedenen Workshops, angeboten über Monheimer Einrichtungen und Institutionen wie Beratungsstellen, Polizei, Staatsanwaltschaft und Jugendamt, in den fachlichen Austausch zu gehen. Zum Abschluss der Veranstaltung wurden gemeinsam die aus dem Verlauf des Tages deutlich geworden Anforderungen für die künftige Weiterentwicklung dieses im Kinderschutz bedeutungsvollen Themas formuliert. Unter anderem mit diesen Thesen:

  • Eltern informieren und schulen ist die wichtigste Aufgabe der Fachkräfte aller Institutionen
  • Prävention zum Medienkonsum müsse in den Medien selbst präsenter werden
  • Eine individuelle Begleitung und Beratung sei erforderlich
  • Beziehungsangebote und das Interesse am Kind /am Jugendlichen sei Grundlage für eine wirksame Medienkompetenzförderung

An dieser Stelle sei nochmals auf die im Rahmen der Kinderschutzkonferenz genannten Qualifizierungsangebote hingewiesen. Diese finden Sie auch hier im Fachkräfteportal.

[PDF]Medienwelt – Vortrag von Matthias Felling von der Arbeitsgemeinschaft Kinder- und Jugendschutz NRW 

[PDF]Medienpädagogische Spannungsfelder – Vortrag von Lena Morgenstern und Laura Hinzen von der Fachstelle für Jugendmedienkulutur NRW


Fachstelle Netzwerk Präventiver Kinderschutz

Um den Anforderungen des Bundes- und Landeskinderschutzgesetztes gerecht zu werden, wurde durch die Stadt Monheim am Rhein die Fachstelle Netzwerk Präventiver Kinderschutz eingerichtet. Diese verantwortet die qualitative Weiterentwicklung des Kinderschutzes, berät und qualifiziert. Die Fachstelle Netzwerk Präventiver Kinderschutz stärkt das Zusammenwirken aller im Kinderschutz Beteiligter und entwickelt mit diesen eine Verantwortungsgemeinschaft, welche eine Sensibilisierung und fachliche Bewertung in Kinderschutzfällen ermöglicht. Die Arbeit der Fachstelle beruht auf folgenden Säulen:

  • Beratung bei der Entwicklung von institutions- und einrichtungsbezogenen Kinderschutzkonzepten
  • Fachliche Begleitung des Pools der Kinderschutzfachkräfte
  • Publikation von Informationsmaterial und Arbeitshilfen
  • Ausrichtung von Fortbildungsveranstaltungen und Fachkonferenzen
Jürgen Meyer
Jürgen Meyer Fachstelle Netzwerk Präventiver Kinderschutz

Haus der Chancen, Raum 2.22

Telefon:
+49 2173 951-5152
Telefax:
+49 2173 951-25-5152
E-Mail:
jmeyer@monheim.de

Leitfaden Kinderschutz

Um die Handlungssicherheit aller Fachkräfte sowie ehrenamtlich Tätigen, bei möglichen Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung, zu stärken, wurde der Leitfaden Kinderschutz entwickelt.

Dieser enthält leicht verständliche Informationen für das richtige Verhalten bei möglichen Anhaltspunkten einer Kindeswohlgefährdung:

  • Was ist eigentlich Kindeswohlgefährdung?
  • Wie kann ich erkennen, ob ein Kind betroffen ist?
  • An wen kann ich mich im Falle eines Falles wenden?
  • Was sagt das Gesetz?

Anhand eines Schaubilds wird Schritt für Schritt das beispielhafte Vorgehen bei gewichtigen Hinweisen auf eine Gefährdung des Kindeswohls erklärt. Zudem enthält die Broschüre zahlreiche Kontaktadressen und Anlaufstellen für professionelle Hilfe.

Zudem kann aus einem Pool von speziell geschulten [intern]Kinderschutzfachkräften eine Fachkraft zur kollegialen Beratung in Kinderschutzfragen hinzugezogen werden.

Darüber hinaus können spezielle [intern]Risikoeinschätzungsbögen dabei helfen, die eigene Wahrnehmung und Anhaltspunkte einer möglichen Kindeswohlgefährdung besser einzuordnen und zu beraten.

Um eine Tätigkeit von einschlägig vorbestraften Personen in der Betreuung, Ausbildung, Begleitung und Förderung von Kindern und Jugendlichen auszuschließen, besteht eine Verpflichtung – für alle im Sinne der Jugendhilfe Tätigen – zur [intern]Einsichtnahme in erweiterte polizeiliche Führungszeugnisse.

Das [intern]Qualitätssiegel „Gemeinsam Aktiv – für Rechte von Kindern und Jugendlichen“ steht für aktiven Kinderschutz in Einrichtungen und im ehrenamtlichen Freizeitbereich. Nach Einführung eines einrichtungsspezifischen ganzheitlichen Kinderschutzkonzeptes wird das Qualitätssiegel durch die Stadt Monheim am Rhein verliehen.

Kontakt

Jürgen Meyer
Jürgen Meyer Fachstelle Netzwerk Präventiver Kinderschutz

Haus der Chancen, Raum 2.22

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Telefax:
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E-Mail:
jmeyer@monheim.de
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