Büro im Haus der Jugend, Raum 9, Tempelhofer Straße 17
Auch Kinder mit besonderen Bedarfen sollen sich als Teil der allgemeinen Schule wahrnehmen können und Stigmatisierungen und Vorurteile sollen abgebaut werden. Moki „inklusiv“ zielt darauf ab, im Sinne des Moki-Präventionsgedankens, Kinder möglichst frühzeitig und individuell zu unterstützen, um eine Verfestigung von sozial-emotionalen Auffälligkeiten hin zu Störungsbildern zu verhindern. Besonders Kinder mit emotionalen oder sozialen Verhaltensproblemen werden oft exklusiv an Förderschulen beschult oder können die Regelschule nur an der Seite einer eigens für sie zuständigen Schulbegleitung besuchen.
Sind die Verhaltensprobleme noch nicht so ausgeprägt, dass eine psychische Störung oder ein sonderpädagogischer Förderbedarf diagnostiziert wurde, stehen häufig gar keine präventiven Unterstützungsmöglichkeiten für Kinder in solchen psychosozialen Risikolagen zur Verfügung. Genau an dieser „Versorgungslücke“ setzen die vier Bausteine von Moki „inklusiv“ mit der Angebotsform der Antragsfreien Jugendhilfe und deren Koordination über eine Moki „inklusiv“ Fachkraft an.
Eine zentrale Gelingensbedingung stellen hierbei die schulischen Beratungskonzepte der Multiprofessionellen Teams sowie Qualifizierungsangebote für alle Lehr- und Fachkräfte dar, so dass die Umsetzung von Inklusion in der Verantwortung der gesamten Schulgemeinde liegt.
Mit der Antragsfreien Jugendhilfe wird eine am Lebensort Schule tätige neue Profession etabliert. Ziel ist es, dass die entsprechende Fachkraft Kinder in psychosozialen Risikolagen und deren Familien ganzheitlich, d.h. innerhalb und außerhalb der Schule, unterstützt, ohne dass zuvor ein Antrag auf Hilfe gestellt werden muss. Die Angebote der Antragsfreien Jugendhilfe finden dann Anwendung, wenn die schulischen Unterstützungsmaßnahmen im Rahmen von Einzel- oder Gruppenangeboten ausgeschöpft sind.
Das Angebot der Antragsfreien Jugendhilfe wird, im Auftrag der Stadt Monheim am Rhein, durch die Bergische Diakonie Sozialleistungen gGmbH Wülfrath verantwortet.
Die vorhandenen schulischen Beratungsstrukturen werden in den Moki „inklusiv“ Partnerschulen, mit besonderem Blick auf Kinder in psychosozialen Risikolagen, weiterentwickelt und gestärkt. Ein wichtiges Ziel multiprofessioneller Zusammenarbeit besteht dabei darin, auf Grundlage eines gemeinsamen, kokonstruktiv entwickelten Werteverständnisses geschlossen pädagogisch agieren zu können. Ein strukturierter multiprofessioneller Austausch und eine dadurch entstehende Handlungssicherheit der Lehr- und Fachkräfte tragen dazu bei, dass frühzeitiger und gezielter interveniert werden kann und das schulische Handeln für Kinder und deren Erziehungsberechtigte transparent und nachvollziehbar erscheint.
Die Zuständigkeiten der neu entwickelten Stelle einer schulbezogenen Moki „inklusiv“ Fachkraft liegen hauptsächlich in der Weiterentwicklung und Stärkung der multiprofessionellen Beratungsstrukturen sowie der Koordination von Hilfen zwischen Schule, (Antragsfreier) Jugendhilfe und Familien.
Die Moki „inklusiv“ Fachkraft wird von Seiten der Stadt Monheim am Rhein verantwortet und ist an das Team der Schulsozialarbeit und Schulpsychologie angebunden.
Die Weiterqualifizierung erfolgt durch die Heilpädagogische Akademie für Erziehungshilfe und Lernförderung e.V. Köln. Im Zentrum dieser Qualifizierungs- und Begleitmaßnahme stehen zum einen die Entwicklung einer gemeinsamen inklusionsförderlichen Haltung für die multiprofessionelle Zusammenarbeit. Darüber hinaus beinhaltet die Qualifizierung eine Psychoedukation v.a. in Bezug auf externalisierendes Problemverhalten (z.B. ADHS, Störungen des Sozialverhaltens) und die Entwicklung konkreter Handlungsstrategien auf der Grundlage eines individuellen Bedingungsmodells. Zudem werden im Rahmen der Weiterqualifizierung hilfreiche Selbstmanagementstrategien vermittelt.
Die Qualifizierungsangebote richten sich an alle Lehr- und Fachkräfte der Partnerschulen und werden durch die Stadt Monheim am Rhein finanziert. Die jeweiligen Schulen und OGS-Träger ermöglichen und bewerben die Teilnahme.
Zum Projektbericht und den Ergebnissen der dreijährigen Modellphase von 2020 – 2023 geht es hier entlang.
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